Wir sagen NEIN

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NEIN zum klimaschädlichen Prestigebau!


Das Grossaquarium ist eine Klimabelastung und widerspricht dem Ziel einer 2'000-Watt-Gesellschaft: Allein der Betrieb verschlingt gleich viel Energie wie 1‘400 Haushalte. Auch treibt das «Ozeanium» die Zerstörung der Korallenriffe weiter voran. Beim Fang und Transport – meist mit dem Flugzeug – können bis zu 80 Prozent der Korallenfische sterben.

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NEIN zum finanziellen Risiko für die Steuerzahlenden!


Im Umkreis von 500 Kilometern gibt es schon jetzt 6 weitere Grossaquarien. Das «Aquatis» in Lausanne wurde Ende 2017 eröffnet, und hatte im ersten Jahr bereits 70‘000 weniger Besucher als geplant. Auch wenn der Bau in Basel mit Spenden finanziert wird, droht im Betrieb ein massives Defizit. Dann werden die Steuerzahlenden zur Kasse gebeten.

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NEIN zum drohenden Verkehrskollaps!


Der Kanton will den Boden für den Bau unter Preis vergeben. Die Verkehrsführung wird trotz 500‘000 erwarteten Besucherinnen und Besuchern in der Vorlage bewusst ausgeklammert: Verkehrsprobleme sind vorprogrammiert. Den BaslerInnen wird die Chance auf einen städtebaulich verträglichen Begegnungsort im Herzen der Stadt genommen.

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NEIN zu 100 verlochten Millionen für vermeintliche Umweltbildung!


Der Prestigebau soll für den «Schutz der Meere» sensibilisieren. Doch zeitgemässer Natur- und Tierschutz sieht anders aus: Vor Ort investiert könnten mit 100 Millionen Franken Meeresschutzgebiete auf Jahre hinaus gesichert werden!




8 WEITERE GRÜNDE WESHALB WIR KEIN «OZEANIUM» IN BASEL WOLLEN:

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Fast ein Drittel der Korallenriffe ist zerstört. Auch das «Ozeanium» Basel schwächt das Ökosystem wegen des Wildfangs von Korallenfischen in der Wildnis!

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Korallenriffe sind stark gefährdet

Fast ein Drittel der Korallenriffe ist zerstört und weitere 20 Prozent werden es in 10 bis 20 Jahren sein (1).

Tiere aus gefährdeten Ökosystemen zu entnehmen, schwächt diese zusätzlich. Verschiedene Korallenfische sind lokal bereits ausgestorben oder vom Aussterben bedroht (z.B. Banggai-Kardinalfisch) (4).

Nur rund 25 Arten von Korallenfischen, meist Anemonenfische und Seepferdchen, pflanzen sich in Gefangenschaft fort (6). Von den über 2‘000 Korallenfisch- und hunderten Korallenarten im Handel stammen fast alle aus der Wildnis (2). Nur ein Prozent der Korallen, vor allem Lederkorallen, kann gezüchtet werden (6). Sogar bei Arten, die gezüchtet werden können, wie z.B. Anemonenfische, wird auf Wildfang zurückgegriffen, da die Zucht die Nachfrage bei weitem nicht deckt (3) oder diese nicht rentiert (4).

Auch das «Ozeanium» wird seine Aquarien hauptsächlich mit Tieren aus Wildfang bestücken.

Es gibt nach wie vor keine konkrete Artenliste, die Aufschluss gibt, welche Fisch- und Korallenarten sowie wirbellosen Tiere im «Ozeanium» gezeigt werden sollen.

[1] Wilkinson C. (2008): Status of Coral Reefs of the World: 2008. Global Coral Reef Monitoring Network, IUCN, Australian Government, Australian Insitute of Marine Science and others.

[2] Rhyne A. L., Tlusty M. F., Schofield P. J., Kaufman L., Morris J. A. Jr, Bruckner A. W. (2012): Revealing the Appetite of the Marine Aquarium Fish Trade: The Volume and Biodiversity of Fish Imported into the United States. PLoS ONE 7(5).

[3] Jones A. M., Gardner S., Sinclair W. (2008): Losing ‘Nemo’: bleaching and collection appear to reduce inshore populations of anemonefishes. Journal of Fish Biology, Volume 73, Issue 3, pages 753–761.

[4] Vagelli A. A. (2011): The Banggai cardinalfish. Natural history, conservation and Culture of Pterapogon kauderni). Wiley-Blackwell.

[5] Monticini P., 2010. The Ornamental Fish Trade. Production and commerce of ornamental fish. Technical-managerial and legislative aspects. FAO GLOBEFISH Research Programme. http://www.fao.org/3/a-bb206e.pdf

[6] Wabnitz C., Taylor M., Green E., Razak T. (2003): From Ocean to Aquarium. The global trade in marine ornamental species. UNEP, WCMC, Cambridge, UK (The information in the study comes from self-declarations by coral fishers)

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Vier von fünf im Riff gefangene Korallenfische können gemäss wissenschaftlichen Schätzungen sterben bevor sie in einem Aquarium landen.

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Das «Ozeanium» gefährdet Fische

Vier von fünf im Riff gefangene Korallenfische können sterben, bevor sie in einem Aquarium landen.

Eine artgerechte Haltung ist praktisch unmöglich:

Viele Fische würden in ihren natürlichen Lebensräumen weite Distanzen schwimmen, tief tauchen, sich im Riff verstecken oder im Schwarm leben. Im Aquarium hingegen, verletzen sich viele Fische, entwickeln Verhaltensstörungen und Aggressionen.

Technische Probleme führen immer wieder zum Tod von vielen Tieren in Grossaquarien. So starben zum Beispiel im November 2013 wegen einem technischen Defekt im Tropenhaus Frutigen über Nacht 20‘000 Störe.

Ein zunehmend sensibilisiertes Publikum dürfte Wildfänge und grosse Risiken bei Transport und Haltung nicht akzeptieren.
Welchen Einfluss hat dies langfristig auf die Besucherzahlen des «Ozeanium»? Welchen Einfluss hat dies auf den Ruf der Stadt Basel?

(1) Cohen F.P.A., Walenti W.C., Calado R., 2013. Traceability issues in the trade of marine ornamental species. Fisheries Sciences 21(2): 98-111 https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/10641262.2012.760522

(2) Monticini P., 2010. The Ornamental Fish Trade. Production and commerce of ornamental fish. Technical-managerial and legislative aspects. FAO GLOBEFISH Research Programme. http://www.fao.org/3/a-bb206e.pdf

(3) Livengood and Chapman, 2007. The Ornamental Fish Trade: An Introduction with Perspectives for Responsible Aquarium Fish Ownership. . FA124, Department of Fisheries and Aquatic Sciences, University of Florida; http://edis.ifas.ufl.edu/pdffiles/FA/FA12400.pdf

(4) Peter J. Rubec, Ferdinand P. Cruz., 2005. Monitoring the chain of custody to reduce delayed mortality of net-caught fish in the aquarium trade. SPC Live Reef Fish Information Bulletin 13. http://citeseerx.ist.psu.edu/viewdoc/download?doi=10.1.1.588.5182&rep=rep1&type=pdf

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Das Projekt «Ozeanium» ist mit dem Basler Ziel einer 2'000-Watt-Gesellschaft auf keinen Fall vereinbar.

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Das «Ozeanium» ist nicht nachhaltig

Als Mitglied des internationalen Dachverbands für Zoos und Aquarien (WAZA) verpflichtet sich der Zoo Basel dessen Naturschutzstrategie: «Alle Zoos und Aquarien arbeiten zunehmend nachhaltig, hinterlassen möglichst wenig Spuren in der Natur und nutzen natürliche Ressourcen, ohne Raubbau zu treiben.» (Welt-Zoo und Aquarien Naturschutzstrategie 2005). Doch wie oben dargelegt, können die meisten Fische und Korallen nicht gezüchtet werden, sondern werden wild gefangen, viele bevor sie geschlechtsreif sind und sich fortpflanzen konnten.


Pumpen, Wasseraufbereitung, Kühlung und Heizung verbrauchen enorme Mengen Energie. Das Ozeaneum in Stralsund (Deutschland) zum Beispiel verbraucht ungefähr die Energie einer Kleinstadt mit 10‘000 Einwohnern. Das Projekt Ozeanium ist mit dem Basler Ziel einer 2'000-Watt-Gesellschaft auf keinen Fall vereinbar.

Wie definiert der Zoo Basel Nachhaltigkeit und wie sieht sein Nachhaltigkeits-Konzept aus?

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Das «Ozeanium» Basel verfolgt das Prinzip «Weniger Platz für mehr Tiere» entgegen allen gängigen Trends der Tierhaltung.

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Rückschritt in alte Zeiten

Der Zoo Basel verschreibt sich dem international akzeptierten Prinzip «Mehr Platz für weniger Tiere», um die Tierhaltung artgerechter und tierfreundlicher zu gestalten. Umso stossender ist daher die Aussage von Thomas Jermann, Projektleiter Ozeanium und Kurator Vivarium Zoo Basel, in der Basellandschaftlichen Zeitung vom 04.12.2012:
«Im Ozeanium werden mehr Tiere leben, als es dies bisher im Zolli tun».

In einem Interview mit Das Magazin vom 19.09.2014 sagte Olivier Pagan, Direktor des Zoo Basel: «Gemeinsam mit verbündeten Zoos weltweit streben wir florierende, genetisch gesunde Zuchtpopulationen an, damit wir von den Tieren in der Wildnis unabhängig sind.» Die Wildfänge, die für das «Ozeanium» notwendig wären, widersprechen diesem Ziel.

Welche Tierarten sollen im geplanten «Ozeanium» gezeigt werden? Welche stammen aus Zuchten und welche aus Wildfängen? Kann das Projekt «Ozeanium» überhaupt realisiert werden, wenn auf Wildfänge verzichtet würde?

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Laufende Veränderungen der Wildfang-, Haltungs- und Importbestimmungen könnten das Projekt während des Baus verunmöglichen.

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Gesetzgebung im Wandel

Ethik, öffentliche Moral und Gesetzgebung ändern sich heute schnell. Vor 100 Jahren war es noch akzeptabel, Menschen aus anderen Kulturen in Zoos auszustellen. In den 80er Jahren störten sich nur wenige an den engen Käfigen in Zoos. Fische wurden erst 2008 ins Schweizer Tierschutzgesetz aufgenommen. Erst nach den tödlichen Vorfällen 2011 und 2012 im Delfinarium des Connyland in Lipperswil (TG) wurde ein Importverbot für Delfine und Walartige beschlossen. Im 2016 verlangte ein Vorstoss bessere Kontrolle der Wildfänge zum Schutz der Korallenriffe. Dieser wurde vom Bundesrat angenommen.

Zunehmend restriktive Vorschriften betreffend Tierhaltung sowie weitere Handelsbeschränkungen und Importverbote sind auch für andere Tiergruppen wahrscheinlich. Grossaquarien jedoch sind statische Einrichtungen, die kaum sinnvoll auf Veränderungen der Haltungs- und Importbestimmungen reagieren können. Bei den vorgesehenen Kosten wäre das «Ozeanium» eine höchst risikoreiche Investition.

Wie plant der Zoo dem Risiko Rechnung zu tragen, wenn sich Haltungs-, Handels- und Importbestimmungen verschärfen?

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Das «Ozeanium» in Basel ist eines unter vielen und zeigt nichts Neues.


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Das «Ozeanium» ist nichts Neues

Der Zoo Basel bewirbt das «Ozeanium» als eine Innovation. Im Umkreis von 500 km gebe es keine vergleichbare Institution. Beides ist nicht korrekt. Schauaquarien werden seit über 160 Jahren gebaut. Das Basler «Ozeanium» wäre ein Grossaquarium unter 150 Aquarien in Europa (siehe Karte). Im Umkreis von 500 km befinden sich mindestens sechs weitere Grossaquarien (Lausanne, Gardasee, Genua, Lyon, München und Konstanz). Das SEA LIFE in Konstanz und das Aquatis in Lausanne sind keine zwei Stunden von Basel entfernt.

Worin besteht die Innovation des geplanten «Ozeanium» in Basel? Wie will das «Ozeanium» sich gegenüber der Konkurrenz behaupten? 

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Von wegen Umweltbildung: Noch nie gab es so viele Grossaquarien auf der Welt – gleichzeitig waren die Meere noch nie so bedroht wie heute.

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Im «Ozeanium» bleibt die Umweltbildung auf der Strecke

Aquarien rechtfertigen ihr Dasein mit ihrem Beitrag zur Umweltbildung. Es gibt jedoch bis heute keine Studien, die einen pädagogischen Effekt und dadurch eine Verbesserung des Meeresschutzes nachweisen. Dem Arten- und Meeresschutz werden wir mit Schutzgebieten und Handelsverboten besser gerecht, als mit der Ausstellung einer beschränkten Lebenswelt hinter Glas. Fische in einem Glastank auszustellen, bestückt mit Schautafel, ist im 21. Jahrhundert kein akzeptables pädagogisches Konzept mehr.

Trotz der Zerstörung von Korallenriffen wächst die Aquarienindustrie weiter. Jährlich wurden bis 2003 weltweit rund 24 Millionen Korallenfische, 12 Millionen Korallen und 10 Millionen Wirbellose gehandelt (1). Heute dürften es deutlich mehr sein, denn es gibt weltweit rund 1‘000 Grossaquarien (ohne Aquarien in Zoos mitzuzählen) (2) und über 2 Millionen private Meeresaquarien (6). Der Umsatz der gesamten Industrie beläuft sich laut FAO auf 15 Milliarden US Dollar pro Jahr (3).

Das «Ozeanium» impliziert, es sei ethisch vertretbar, Wildtiere bei hohen Verlustraten im Riff zu fangen, zu transportieren und unter Missachtung ihrer Bedürfnisse in einen Glaskasten zu sperren. Dies dürfte die Verbreitung privater Meeresaquarien weiter fördern. Noch nie gab es so viele Grossaquarien auf der Welt. Gleichzeitig waren die Meere noch nie so bedroht wie heute. Offensichtlich ist diese Art von «Pädagogik» nicht zielführend.

In einer zunehmend schnelllebigen Welt kann die wichtige Rolle von positiven Vorbildern nicht genügend unterstrichen werden. Sie bieten Halt und Orientierung, sie stiften Sinn und motivieren zu positivem Engagement. Entsprechend gross ist die Verantwortung jener, die solche Vorbildfunktionen einnehmen können. Kann das «Ozeanium» aber ein glaubwürdiges Beispiel für gelebte Nachhaltigkeit und Artenschutz sein, wenn die Voraussetzung für seinen Betrieb Wildfänge sind? Kann das «Ozeanium» ein Vorbild sein für einen nachhaltigen und ethisch vertretbaren Umgang mit den Ressourcen dieser Welt?

(1) Wabnitz C., Taylor M., Green E., Razak T. (2003): From Ocean to Aquarium. The global trade in marine ornamental species. UNEP, WCMC, Cambridge, UK (Die Informationen in der Studie stammen von Selbstdeklarationen von Korallenfisch-Händlern).
(2) ConsultEcon (2008): Keys to economic sustainability of aquariums: Examples from the worldwide aquarium ‘industry’. Conference presentation ConsultEcon, Inc.
(3) Bartley D. (2005): Fisheries and Aquaculture topics. Ornamental fish. Topics Fact Sheets. In: FAO Fisheries and Aquaculture Department. 

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Die Besucherzahlen in ganz Europa nehmen kontinuierlich ab. Basel würde in ein Auslaufmodell investieren.

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Grossaquarien – sinkende Besucherzahlen

Das geplante «Ozeanium» rechnet mit ungefähr 650‘000 Besuchern pro Jahr. Ein Vergleich mit ähnlichen Grossaquarien mit grösserem Einzugsgebiet lässt dies jedoch bezweifeln. Das SEA LIFE in München, in einer Metropolregion von 5,7 Millionen Einwohnern, verzeichnete im Eröffnungsjahr (2006) 660‘000 Eintritte. Heute sind es noch rund 350‘000 Eintritte pro Jahr. Ebenso verzeichnete das Haus des Meeres in Wien, in einer Metropolregion von 2,6 Millionen Einwohnern, 2014 nur 567‘311 Eintritte. Die Metropolregion Basel umfasst gemäss Bundesamt für Raumplanung rund 1,3 Millionen Einwohner. Anhand der Zahlen von München und Wien kann geschätzt werden, dass das geplante «Ozeanium» in Basel ungefähr 200‘000 bis 300‘000 Eintritte pro Jahr generieren wird. Höhere Erwartungswerte sollten belegt werden.

Obwohl das 2008 eröffnete Ozeaneum von Stralsund 2010 zum «European Museum of the Year» gekürt wurde und zu den meistbesuchten Aquarien Deutschlands gehört, nehmen die Besucherzahlen kontinuierlich ab: 

Das 2013 eröffnete Blå Planet in Kopenhagen verzeichnete nach anfänglich 1,09 Millionen schon 2014 nur noch 768‘000 Besuchende.

Als Reaktion auf den kontinuierlichen Besucherrückgang versuchen Grossaquarien immer neue Attraktionen anzubieten. Das SEA LIFE in Konstanz und der Blå Planet in Kopenhagen diskutieren über Erweiterungsbauten. Ein geplanter Ausbau im Ozeaneum in Stralsund wurde 2013 von Deutschland und dem Bundesland Mecklenburg-Vorpommern nach einer Wirtschaftlichkeitsstudie abgelehnt.

In Basel wären Erweiterungsbauten zur Attraktivitätssteigerung kaum möglich. Das «Ozeanium» könnte lediglich neue Arten in den bestehenden Aquarien zeigen. Ein solches Vorgehen dürfte jedoch durch zunehmend restriktive Bestimmungen in den Bereichen Import und Haltung erschwert werden.

Auf Grund welcher Annahmen prognostiziert das «Ozeanium» 650‘000 Eintritte pro Jahr? Mit welchem Besucherrückgang wird über die Lebensdauer des «Ozeaniums» gerechnet? Bis zu welchem Punkt kann der Zoo diesen Rückgang selber tragen; ab wann müssen Dritte bei der Finanzierung einspringen? Übernimmt die Stadt Basel eine Defizitgarantie?